Nepal ist ein Binnenstaat in Südasien. Er grenzt im Norden an die Volksrepublik China und im Osten, Süden und Westen an Indien. Nepal hat rund 31 Millionen Einwohner (Stand 2014). In der Hauptstadt Kathmandu leben eine Million Menschen. In dem ehemaligen Königreich wurde am 28. Mai 2008 die Republik ausgerufen.
Nepal gehört zu den 20 ärmsten Ländern der Welt und ist bis heute zum größten Teil ländlich und bäuerlich geprägt; der Anteil der Stadtbewohner ist mit 15 % der Gesamtbevölkerung nach wie vor einer der kleinsten weltweit. 68 % der erwerbstätigen nepalesischen Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft, also im sogenannten primären Sektor. Solch ein hoher Wert ist typisch für ein Entwicklungsland, da der industrielle und der Dienstleistungssektor noch schlecht entwickelt sind und auch Grundlagen erfordern, die wirtschaftlich rückständige Länder oft nicht bieten. Das Erwerbseinkommen liegt mit 645 Dollar pro Person im Jahr sehr niedrig (bei einer Inflationsrate von 9,6 %).
Nepal ist ethnisch und kulturell ein Minoritätenmosaik. Bei einer Volkszählung im Jahre 2001 wurden über 100 verschiedene ethnische Gruppen und Kasten sowie 124 verschiedene Sprachen und Dialekte gezählt. 81,34 % der Bevölkerung sind Angehörige des Hinduismus.
In Nepal herrscht eine große Wohlstandskluft zwischen der Stadt- und Landbevölkerung. Mehr als die Hälfte der 26,5 Millionen Nepalesen sind Analphabeten. 70 % der Bevölkerung werden von dem brahmanisch beherrschten Kastensystem nicht als gleichwertig anerkannt.
Die Diskriminierung und Ausbeutung von Minderheiten, unteren Kasten und Kastenlosen, Frauen und Kindern ist immer noch, trotz Schutz durch die Verfassung, weit verbreitet und mit ein Grund für die kriegsähnliche Situation im Land. Für internationale Proteste – unter anderem durch amnesty international – sorgte in letzter Zeit das gewaltsame Vorgehen der nepalesischen Polizei gegen Schwule und Transvestiten. Allein in Nepal werden jährlich etwa 20.000 Mädchen zwischen acht und 18 Jahren verkauft. Sie landen im Sexgewerbe, meistens in indischen Bordellen.
In Nepal leben rund 11,6 Mio. Kinder unter 18 Jahren (Stand 2012). Die Zahl der Kinder ohne elterliche Fürsorge oder der Kinder, die vom Verlust der elterlichen Fürsorge bedroht sind, ist weiter im Steigen begriffen. Dafür gibt es verschieden Gründe, unter anderem die Folgen des Erdbebens und der Erdrutsche, die politischen Unruhen, die hohe Armutsquote und die Ausbreitung von HIV/AIDS.
Laut einer UNICEF-Studie gehören zu der am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppe in Nepal auch Kinder mit Behinderungen, Kinder, die in ihren Familien Gewalt und Missbrauch ausgesetzt sind, Straßenkinder und Kinder, die Zwangsarbeit verrichten müssen. Schätzungsweise 34 Prozent der Kinder zwischen fünf und 14 Jahren werden zur Kinderarbeit gezwungen.